Das Pflege ABC

Wissenschaftliche Methoden für die beste Pflege

Die holistische Sicht auf den Menschen und die Salutogenese:

„Sum, ergo cogito: cogito, ergo sum.”

Die Erkrankung unserer Klienten sehen wir nicht losgelöst von seinem Wesen und anderer psychologischen oder physiologischen Strukturen.

Einerseits bedingen pathologischer Veränderungen immer andere Funktionen des Körpers, andererseits bedingen gesunde Strukturen genauso die Pathologie.

Wie sehen den Menschen in seiner Gesamtheit und keine Veränderung losgelöst aus ebendieser.

Ein Mensch ist nie vollständig krank, sondern hat stets gesunde Anteile, dessen Ausbau und Förderung unsere Aufgabe ist.

Wir richten unseren Blick nicht nur auf die Genesung und Gesunderhaltung unserer Klienten, sondern in der kontinuierlichen Steigerung des Kohärenzgefühls.

Das Kohärenzgefühl

  • „Meine Welt ist verständlich, stimmig, geordnet; auch Probleme und Belastungen, die ich erlebe, kann ich in einem größeren Zusammenhang sehen (Verstehensebene).
  • Das Leben stellt mir Aufgaben, die ich lösen kann. Ich verfüge über Ressourcen, die ich zur Meisterung meines Lebens, meiner aktuellen Probleme mobilisieren kann (Bewältigungsebene).
  • Für meine Lebensführung ist jede Anstrengung sinnvoll. Es gibt Ziele und Projekte, für die es sich zu engagieren lohnt (Sinnebene).“

Die personenzentrierte Pflege und Betreuung nach Tom Kitwood

Bei diesem Pflegemodell steht die Einzigartigkeit der Person im Mittelpunkt. Die Stärkung und der Erhalt des „Personseins“ ist oberste Priorität.

Die Bedürfnisse nach Liebe, Trost, Sicherheit, Einbeziehung und Identität, die jeder Mensch innehat, verstärken sich im Alter zunehmend.

Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, haben oftmals Schwierigkeiten diese Bedürfnisse zu verbalisieren und bediene sich anderer Hilfeformen, wie ablehnendes oder kindliches Verhalten.

Unsere Aufgabe ist es, diese Bedürfnisse zu erkennen und in der Pflegebeziehung zu befriedigen, sodass unsere Klienten positive Gefühle entwickeln und lernen sich wieder als Person wahrzunehmen.

Die integrative Validation

Die integrative Validation ist eine Kommunikationsform, die sich der verbalen, nonverbalen und paraverbalen Ebene bedient.

Demenziell veränderte Menschen können ihre Gefühle und Antriebe wahrnehmen, diese aber nicht adäquat äußern.

Sinn der Validation liegt darin den Menschen auf der Gefühlsebene zu begegnen, diese zuzulassen und ihn genau von dort mitzunehmen.

Diese Kommunikationsform korrigiert die Realität des Betroffenen nicht, sondern lässt sich darauf ein, um das Gefühl von Zugehörigkeit und der Ich-Identität zu steigern.

Hier ist eine genaue Anamnese und Biografie essentiell.

Das Psychobiographische Modell nach Prof. Erwin Böhm

Dieses Modell greift, neben der gestörten Kommunikationsebene und der stark wahrgenommenen Gefühlsebene dementiell veränderter Menschen, die Bewältigungsstrategien mit auf.

Hier rücken die uralten Gewohnheiten und die persönlichen Verhaltensweisen, wie ein Mensch das Leben bewältigt hat, in der Vordergrund.

„Wenn ich aber nicht weiß, wo ich bin und was ich da überhaupt soll, dann kann ich mich auch nicht richtig benehmen, weil ich die Situation nicht erfasse.“

Diese Frage stellen sich, im übertragendem Sinne, die dementiell veränderten Menschen, wenn sie in eine ungewohnte Situation kommen und ihre bekannten Bewältigungsstrategien nicht anwenden können.

Unsere Aufgabe ist es, unseren Klienten ein hohes Maß an Sicherheit und Vertrauen zu geben.

Das beinhaltet ebenfalls ein Leben in dem eigenen Zuhause solange wie möglich zu gewährleisten.

Das Bobath-Konzept

Das Konzept richtet sich an Menschen mit Störungen des zentralen Nervensystems und neurologischen Erkrankungen.

Die häufigste Anwendung findet man heutzutage in der Behandlung von halbseitig gelähmten Menschen nach einem Schlaganfall.

Das Bobath-Konzept dient zur Wiedererlangung der Bewegungsfähigkeit und zur Steigerung der Wahrnehmung der betroffenen Seite.

Die basale Stimulation

Bei der basalen Stimulation wird durch Waschungen, Massagen, Positionierungen, Düfte oder Musiktherapie die Wahrnehmung und Gefühlslage der Klienten aufgenommen und gefördert.

Die Stimulation kann zur Beruhigung oder auch zur Aktivierung eines Menschen genutzt werden.

Körper- und Bewegungserfahrungen werden dadurch gesteigert werden, was zu einem Anstieg des Wohlbefindens führt.

Die Grundpflege unserer Klienten wird immer an Anlehnung der basalen Stimulation durchgeführt.